Lauftreffreise 2020

Planung, Wettkampfanmeldung, Zimmerbuchung: in gewohnt souveräner Routine wurde der Harz-Gebirgslauf vorbereitet. Wir sahen Anfang des Jahres noch frohgemut gen Wernigerode und glaubten, die Wahl der richtigen Distanz (Marathon? Halb? 11 oder 5 km?) oder des geeigneten Fortbewegungs-Modus (laufen oder walken?) sei die größte Herausforderung.

Aber ach, am 4. Juli informierte uns eine Nachricht vom „Orgateam um Robert und Marc“ darüber, dass der Lauf coronabedingt abgesagt wurde. Flexibel und reaktionsschnell wurde ein neues Programm entwickelt: gemeinsames Wandern durchs Bodetal, Wipfelpfad statt Wettkampf.

Abermals ach, einen Tag vor der Abreise wurde der Plan erneut durchgerüttelt: Delmenhorst wurde aufgrund hoher Infektionszahlen zum Coronakrisengebiet erklärt und über die drei Delmenhorster in unserer Gruppe wurde ein Beherbergungsverbot verhängt. Schweren Herzens ließen wir sie zurück.
Dass der Bodetalpfad sturmgeschädigt, unpassierbar und strikt gesperrt war, erwies sich für das hochgeputschte Improvisationstalent des Organisatoren-Teams nunmehr als Kleinigkeit. Flugs wurde Horst, seines Zeichens Harzflüsterer und Verteidiger der titanenen Wandernadel, mit der neuen Streckenführung betraut.

Nach den Widrigkeiten im Vorfeld freuten wir uns um so mehr über die zwei wunderbaren Tage im Harz. Richtig grandios war unsere Wanderung am Samstag. An komplizierter Wasserkunst und reizvollen Bergbau-Relikten, spektakulären Fernsichten und seltenen Lurchen vorbei schlängelte sich unsere Truppe bergan.
Kürzere Stopps bei besonders attraktiven Motiven und eine längere Pause an der Steinernen Renne (attraktive Motive und Cappuccino) sorgten für angenehme Unterbrechungen. Eine Besonderheit waren die Stempelstellen unterwegs. Dank Horsts anschaulicher Erläuterung dieser wandermotivationssteigernden Einrichtung konvertierten ein Großteil unserer Gruppe sowie zufällige Wegbekanntschaften begeistert zu Wandernadeljägern.
So verbrachten wir gut gelaunt runde 15 km bei bestem Wetter auf abwechslungsreichen Pfaden. Und selbst unsere gestählten Marathon-Männer streckten am Abend sehr gerne die Füße aus, dies unter den Tischen des Kartoffelhauses in Wernigerode, wo wir den Abend bei gemeinsamem Schmaus und nicht wenigen Schierker Feuersteinen ausklingen ließen.

Am Sonntag wartete ein weiteres Highlight: der Baumwipfelpfad in Bad Harzburg. In luftiger Höhe durchstreiften wir auf festen Planken die Baumkronen. Viele kleine Lernstationen sorgten für Unterhaltung und Wissenszuwachs rund um Tiere und Pflanzen im Harz.

Nicht unerwähnt bleiben soll, dass einige den Baumwipfelpfad schon kannten und stattdessen unter Horsts Führung ein weiteres bergiges Dutzend Wanderkilometer einsammelten und sich dadurch den ehrfurchtsvollen Respekt der Baumläufer sicherten.
Zum Abschluss unserer Reise trafen wir uns auf der Terrasse eines Cafés mit umwerfender Tortenauswahl, ließen diese Lauftreffreise Revue passieren und waren uns einig: anders, aber klasse. Ganz herzlichen Dank allen, die zu diesem Erlebnis beigetragen haben.

Teilnehmer:
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